Die meisten Student:innen stehen früher oder später vor der Entscheidung, sich einen Nebenjob zu suchen. Die Gründe dafür sich genau so vielfältig wie auch persönlich 🙂 – für viele ist es aber essentiell neben dem Studium eigenes Geld zu verdienen. Möglichkeiten gibt es dazu natürlich viele – aber keine ist für Student:innen besser geeignet als ein Job als Werkstudent:in.

Da stellt sich als erstes einmal die Frage – was ist ein:e Werkstudent:in überhaupt? Nun, das ist schnell erklärt. Werkstudent:in bist du dann, wenn du neben deinem ordentlichen Studium in deinem Fachbereich erste berufliche Erfahrungen sammelst. Ein aktives Studium ist dabei verpflichtend. Das Einsatzgebiet reicht von technischen Abteilungen (Konstruktion, Prototypenbau, Versuch, Produktentwicklung, usw.) über Software/IT (Programmierung, Entwicklung, Systemadministration, usw.) bis hin zu kaufmännischen Themen (Einkauf, Finanzwesen, Organisationsentwicklung, Personal, usw.), manchmal sind auch abteilungsübergreifende Einsätze denkbar. Die Möglichkeiten sind hier nahezu grenzenlos.

Man arbeitet in dem vereinbarten Bereich im jeweiligen Unternehmen meist zwischen 5 und 20 Wochenstunden. Das lässt sich ganz individuell vereinbaren und auch von den Arbeitstagen flexibel an das Studium anpassen. So hat man immer genügend Zeit sich auch auf sein Studium zu konzentrieren. Man hat als Werkstudent:in auch Anspruch auf Urlaub, den man notfalls auch für prüfungsintensive Zeiten vereinbaren kann.

Welche Vorteile hat man nun als Werkstudent:in? Der größte Vorteil bei dieser Beschäftigung ist wohl, dass man im jeweiligen Fachbereich echte praktische Erfahrung sammeln kann. So hat man bei Abschluss des Studiums schon einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Absolvent:innen und kann mitunter schon jahrelange Berufserfahrung im Lebenslauf angeben.

Weiters darf man auch nicht außer Acht lassen, dass man sich dadurch im Berufsleben sehr gut einfindet. Man lernt viel über innerbetriebliche Abläufe, knüpft wichtige Kontakte zu Arbeitskolleg:innen und Unternehmen und hat unter Umständen auch schon das passende Projekt für die Abschlussarbeit in der Tasche.

Und natürlich nicht zu vergessen – man hat ein regelmäßiges Einkommen! Als Werkstudent:in hat man ein ordentliches Dienstverhältnis. Man ist im Grunde ein:e Teilzeitmitarbeiter:in mit allen Rechten und Pflichten, hat Anspruch auf Urlaub und ist, sofern über der Geringfügigkeitsgrenze beschäftigt, auch pensions- und arbeitslosenversichert.

Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich immer in den Semesterferien. Viele Unternehmen bieten ihren Werkstudent:innen vor allem im Sommer die Möglichkeit die Arbeitsstunden aufzustocken (zB auf Vollzeit) – damit erspart man sich die Suche nach einem zusätzlichen Ferialjob.

Grundsätzlich kann das Arbeitsausmaß ganz individuell vereinbart werden. Dabei muss man aber immer das Jahresgehalt im Auge behalten. Sofern man weniger als 15.000 Euro im Jahr verdient, bleiben Beiträge von der Familien- und Studienbeihilfe unberührt – kommt man jedoch darüber, muss man diese Beiträge teilweise zurückzahlen. Nähere Infos dazu bekommst du direkt beim Finanzamt und bei der Stipendienstelle.

Weiters zahlt man als Werkstudent:in monatlich meist keine oder wenig Lohnsteuer. Gerade in Zeiten von Stundenaufstockungen oder bei unterschiedlichem Stundenausmaß kann es jedoch sein, dass mehr Lohnsteuer einbehalten wird. Es ist deshalb vor allem für Werkstudent:innen wichtig, eine Arbeitnehmerveranlagung (umgangsprachlich Lohnsteuerausgleich) beim Finanzamt durchzuführen. Da kann man dann auch von vielen Steuervorteilen (wie zB Pendlerpauschale, Absetzbarkeit von Betriebsratsumlage und Ausbildungskosten) profitieren und sich zu viel bezahlte Lohnsteuer wieder zurückerstatten lassen.

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